Es gibt verschiedene Verfahren, wie Endgeräte im Netzwerk untereinander physisch angeordnet sind. Diese Verfahren können auch gemischt werden (z.B. können die Server in einem Ring angeordnet sein, an dem die Workstations sternförmig angeschlossen sind).
Bus
Beim Bus-System sind die Netzwerkkomponenten alle in einer Linie angeordnet. Sie sind wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht. An beiden Enden der Linie ist ein Abschlußwiderstand notwendig. Ein typisches Bus-Netz ist eine BNC-Verkabelung mit einem Koaxialkabel.
Der Vorteil einer solchen Verkabelung ist, daß sie in der Regel relativ billig und schnell zu verlegen ist. Der Nachteil ist, daß bei einer Unterbrechung des Kabels das gesamte Netzwerk steht.
Ring
Hier sind die Komponenten kreisförmig angeordnet. Dieser Kabelring ist dabei doppelt hingelegt, so daß beim Ausfall eines Rings, der zweite Ring als Sicherheit einspringen kann. Der Nachteil ist der relativ hohe Aufwand der Installation und die damit verbundenen Kosten.
Stern
Hier hängen die einzelnen Komponenten an den Enden eines Sterns. D.h. bei einem Kabeldefekt ist nur die entsprechende Komponente betroffen. Da die hier benötigten Kabel sehr billig und einfach zu verlegen sind, ist dies die im Moment am häufigsten eingesetzte Variante.
Kabeltypen und -spezifikationen
BNC / Koaxial
Das Koax-Kabel ist mit dem herkömmlichen Antennenkabel vergleichbar. Der Begriff kommt daher, daß beide Leiter (Innen- und Außenleiter) symmetrisch zur Kabelachse angeordnet sind. Es besteht aus einem Innenleiter mit einer Isolierschicht, einem Außenleiter, einer Ummantelung zur Abschirmung und dem Außenschirm. Die Isolierschicht besteht meist aus Polyäthylen, die Ummantelung ist ein Kupfergeflecht und eine Aluminiumfolie. Der Außenschirm besteht aus PVC oder aus feuer- und wetterbeständigem Teflon. Die Abschirmung sollte stets geerdet sein.
Dieser Kabeltyp erlaubt Datenübertragungen bis zu 100MBit/s, genutzt werden in der Praxis jedoch fast ausschließlich 10MBit.
Besonders wichtig bei diesem Kabeltyp ist die ordnungsgemäße Terminierung an beiden Enden der Leitung, d.h. es muß jeweils ein Widerstand eingesetzt werden.
TP / Twisted Pair / RJ45
Dieses Kabel besteht aus 4 Adern, die jeweils paarweise verdrillt sind. Der Vorteil dieses Kabels liegt besonders in der leichten Installation und in der vielfältigen Unterstützung unterschiedlicher Dienste. Bedingt durch die hohe Störanfälligkeit ergibt sich eine wesentlich geringere Ausdehnung (Längenrestriktion) im Vergleich zum Koax-Kabel. Dennoch setzt sich das TP-Kabel in letzter Zeit immer mehr durch, nicht zuletzt weil über das selbe Kabel Telefonie-Geräte ebenso angeschlossen werden können wie Computer-Komponenten.
Die TP-Kabel sind in "Kategorien" eingeteilt, die die maximale Datenrate spezifizieren. Heutzutage kommen fast ausschließlich Kat5-Kabel zum Einsatz, die eine Rate bis zu 100 oder 350 MBit/s erlauben.
Der Normvorschlag für Kategorie 6 wurde im März 1996 verabschiedet, sie unterstützt bis zu 600 MHz.
Heutzutage ist auch Gigabit über diese Kupferkabel möglich, daher auch oft die Bezeichnung Copper-Gigabit
Glasfaserkabel
Wird auch als LWL (Lichtwellenleiter) bezeichnet. Die Bedeutung dieses Mediums nimmt immer mehr zu. Beim LWL werden die Daten nicht über elektrische Signale, sondern wie der Name besagt, über optische Impulse übertragen.
Ein solches Kabel besteht aus einem zylindrischen Kern (Core) und einer Ummantelung (Cladding). Sie sind sehr unempfindlich gegen äußere Störeinflüsse, außerdem erlauben sie sehr lange Übertragungsstrecken.