OSI = Open Systems Interconnection Reference Model von der International Organisation of Standards (1977)
Der Netzwerkbaukasten
Um Datenübertragung in Computernetzen zu strukturieren hat die IOS das OSI-Modell in Zusammenarbeit mit verschiedenen Computer-Herstellern herausgegeben. Dieses definiert exakt, in welcher Ebene welche Funktion ausgeführt wird. Der Nachteil ist dabei unter Umständen eine scheinbar umständliche Handhabung, aber der Vorteil, daß exakt definiert ist, wer was zu tun hat wiegt in der Praxis wohl schwerer. Wenn man als Vergleich einen Hausbau betrachtet, ist wohl klar, daß der Schreiner die Holzarbeiten macht und der Elektriker die Kabel verlegt. Warum sollte es also im Netzwerk anders sein?Das OSI Modell unterteilt die Funktionen in 7 sogenannte Schichten (=engl. layers), wobei jede Schicht auf der vorherigen aufbaut.
1. Physical Layer (Bitübertragungsschicht)
Spezifikation der Übertragungsmedien: Kabel, Anschlußstecker, Signalimpulse, Anordnung der Pins
Repeater oder Hubs arbeiten auf dieser Ebene, da sie nur verstärken ohne den Inhalt der Daten zu betrachten
Einheit: Bits (RS232, V.35) Kabel, Stecker
2. Data Link Layer (Sicherungsschicht)
Spezifikation für die Topologie und Kommunikation zwischen den lokalen Systemen, z.B. Brücken oder Switches, da sie die Informationen aus dem Rahmenheader lesen, um den Datenverkehr zu regulieren. (Erzeugung von Protokoll-Headern und Prüfsummentrailern, Fehlererkennung, Mapping der Hardware-Adressen)
Einheit: Frames (FDDI, Ethernet, T1)Netzwerkkarten
3. Network Layer (Vermittlungsschicht)
Spezifikation, wie sich die Systeme in unterschiedlichen Netzabschnitten gegenseitig aufspüren. (Segmentierung des Netzwerks und Adressschema)
Einheit: Datagramm (IP, IPX, DDP=Datagramm Delivery Protokoll von AppleTalk) Netzwerk-Routing
4. Transport Layer (Übertragungsschicht)
Dieser Layer bereitet die Daten für die Übertragung vor. Z.B. die Zerlegung in kleinere Pakete und die Nummerierung. Stellt die Zuverlässigkeit der End-to-End Verbindung im Subnetz her. D.h. die Sicherung der Integrität der Daten und die Sequentialisierung der Pakete
TCP = Transmission Control Protocol
ATP = AppleTalk Transaction Protocol
SPX = Sequence Packet Exchange
Einheit: Segment Netzwerkprotokolle
5. Session Layer (Sitzungsschicht)
Spezifiziert den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen zwei oder mehr Systemen. Sie stellt sicher, daß eine Anfrage nach einem bestimmten Dienst korrekt ausgeführt wird. Wenn auf einem System mehrere Netzwerkanwendungen laufen, stellte der SessionLayer sicher, daß die Kommunikation funktioniert und die Daten zur richtigen Anwendung geleitet werden.
6. Presentation Layer (Darstellungsschicht)
Stellt sicher, daß die Daten in einem Format empfangen werden, das von den Anwendungen des Systems verarbeitet werden kann. Z.B. die Ver- bzw. Entschlüsselung von SSL-Daten des Internet, Unicode von Novell, ASCII
7. Application Layer (Anwendungsschicht)
Verwalten von Programmanforderungen, die Zugriff auf die Dienste eines Remote-Systems benötigen (z.B. FTP, MHS, Netware-Requester). Dadurch wird gewährleistet, daß z.B. bei einer FTP-Anforderung auch eine FTP-Antwort zurückgeliefert wird.